Dominique Tapie war am Donnerstagabend Gast des Presseclubs von Monaco im Hotel Hermitage.
Frau Tapie erzählte von einigen markanten Punkten im Leben ihres Mannes, insbesondere von der 15 Jahre zurückliegenden Kontroverse mit der Credit Lyonnais, die auch nach seinem Tod im Jahr 2021 noch Gegenstand eines Rechtsstreits ist. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wurden für seine Schulden Zinsen in Höhe von 4.000 Euro pro Tag fällig, sagte sie.
Obwohl er an Krebs im fortgeschrittenen Stadium litt, hatte Bernard Tapie in einem langwierigen Rechtsstreit, der auch nach seinem Tod fortgesetzt wurde und in den mehrere führende Persönlichkeiten, darunter Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, verwickelt waren, für sich gekämpft.
Herr Tapie war zeitweise Eigentümer oder Miteigentümer mehrerer Lokalzeitungen, darunter Nice Matin, Var Matin und Corse Matin. Er war Minister der Regierung und von 1986 bis 1994 Eigentümer des Fußballclubs von Marseille. 2001 gab er ein Comeback als Präsident für 15 Monate. Im Jahr 1997 verbrachte er im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen fünf Monate im Gefängnis.
In Marseille wird er immer noch sehr geschätzt, aber in Paris nicht so sehr, sagte Dominique.
Dominique Tapie hat zusammen mit Catherine Siguret ein Buch geschrieben, Bernard - la fureur de vivre (die Wut des Lebens) - Nur sie kannte ihn wirklich.
Das Leben von Bernard war turbulent und extrem. "Er war zu offen und direkt, um in der Politik erfolgreich zu sein", sagte Frau Tapie.
Frau Tapie fasste ihren Mann mit den Worten zusammen, dass sie, als sie ihn im Alter von 19 Jahren kennenlernte, nicht einen Mann, sondern ein Schicksal gefunden habe. Heute, nach 54 Jahren, ist sie immer noch durch einen Schuldenberg an ihn gebunden, der aus einem Rechtsstreit resultiert, den er zu Lebzeiten verloren hat.
Doch in ihren bittersüßen Erinnerungen sticht vor allem ihre Liebe zu der Legende, die Bernard Tapie war und immer noch ist, hervor.
FOTO: Joëlle Deviras von Monaco Matin (links) im Gespräch mit Dominique Tapie. Ian Brodie
